Die Villa
Unser Projekthaus befindet sich in einer historischen Umgebung. Die Villa wurde 1897 erbaut und diente als Fabrikantenvilla der Berliner Mechanischen Netzfabrik und Bauwollzwirnerei Franz Klinder – der größten europäischen Fischernetzfabrik.
Nach dem Tod des Fabrikherren Franz Klinder 1934 leitete dessen Frau die Fabrik.
Auf dem Gelände (der damaligen Berliner Straße 78/80) befand sich auch die Seidenweberei Kurt Wollram. In den 30er bis 40er Jahren wurden in der Fabrik unter anderem auch Militaria hergestellt, zu deren Produktion auch Zwangsarbeiter*innen eingesetzt wurden.
Ab Juni 1945 gehörte das Gelände zum Protektorat der Alliierten. In unserer Nachbarschaft befinden sich die ehemaligen Residenzen der Teilnehmer der Potsdamer Konferenz Truman, Churchill und Stalin.
Nach der Umquartierung der russischen Truppen diente die Villa ab 1959 als Ledigenwohnheim des Amtes für Warenkontrolle und Zollverkehr der DDR. In dem Haus wohnten bis zu 50 junge Männer , die an der nahe gelegenen Grenze zu Westberlin arbeiteten. Später wurde das Gelände für diverse kommunale Zwecke genutzt, bspw. als Sporthalle, Verwaltung, Tischlerwerkstatt, aber auch als Filmkulisse für die DEFA. Bis Mitte der 90er war das Haus Sitz der Potsdamer Wohnungsbaugesellschaft GEWOBA, von der wir das Objekt 2005 erworben haben.